©2011 Musikerprogramme.de
Gehörbildungs-Modul
Erneuert: 12.03.11
Kurse:
Musikerprogramme |
Impressum | ||
---|---|---|---|
Startseite | Musiktheorie | Musikpraxis | Weiteres |
Ein Intervall bezeichnet immer den Abstand zwischen zwei "Punkten" (ein Zeitintervall z.B. den zeitlichen Abstand zwischen zwei Zeitpunkten). In der Musik ist dies der Abstand zwischen zwei Tönen. Zählen wir zur Intervallbestimmung von einem Ausgangston bis zum Zielton aufwärts oder abwärts alle Töne der Tonleiter, so ist es wichtig, den Ausgangston und den Zielton mitzuzählen.
Ausgehend vom Ton G kämen wir beispielsweise bei Zielton G auf den Abstand 1 (Prime = gleicher Ton), bei Zielton A auf Abstand 2 (Sekunde), bei Zielton H auf Abstand 3 (Terz) usw. Hier gibt es also einen kleinen Unterschied zum üblichen Abstandsbegriff: Der Abstand zwischen 3m und 3m ist normalerweise 0, in der Musik beginnt der Abstand (das Intervall) zwischen Tönen (bei zwei gleichen Tönen) mit 1.
Nachfolgende Tabelle zeigt, welcher Tonabstand welchem Intervall entspricht:
Tonabstand | Intervall | Beispiele (Bemerkungen) |
---|---|---|
1 | Prime | C-C (immer gleicher Ton) |
2 | Sekunde | C-D, E-F, H-C |
3 | Terz | C-E, E-G, A-C |
4 | Quarte | C-F, E-A, G-C |
5 | Quinte | C-G, E-H, F-C |
6 | Sexte | C-A, D-H, E-C |
7 | Septime | C-H, D-C, E-D |
8 | Oktave | C-C, E-E, G-G |
9 | None | (oder Oktave + Sekunde) C-D, G-A |
10 | Dezime | (oder Oktave + Terz) C-E, G-H |
Wie in den Beispielen vielleicht schon deutlich wurde, haben Intervalle gleicher Bezeichnung keineswegs immer genau den gleichen Tonabstand. So umfasst der Abstand zwischen C und D mit zwei Tonleitertönen (daher Sekunde) genau drei Töne (C, Cis, D), der Abstand zwischen E und F aber nur zwei Töne (E, F). Der Abstand zwischen C und E mit drei Tonleitertönen (daher Terz) umfasst fünf Töne (C, Cis, D, Dis, E), der Abstand zwischen E und G aber nur vier Halbtöne (E, F, Fis, G).
Daher folgt hier die Tabelle mit den vollständigen Intervallbezeichnungen. Die vierte Spalte zeigt das "Komplimentärintervall", das Intervall welches zur Vervollständigung der Oktave noch fehlt.
Intervall | Abkürzung | Bemerkungen | Komplimentärintervall |
---|---|---|---|
Prime | r 1 | gleicher Ton | Oktave |
Kleine Sekunde | kl 2 | Große Septime | |
Große Sekunde | gr 2 | Kleine Septime | |
Kleine Terz | kl 3 | kl 2 am Schluss | Große Sexte |
Große Terz | gr 3 | gr 2 am Schluss | kleine Sexte |
Reine Quarte | r 4 | reine Quinte | |
Übermäßige Quarte | ü 4 | auch "Tritonus" genannt | übermäßige Quarte (oder verminderte Quinte) |
Reine Quinte | r 5 | reine Quarte | |
Kleine Sexte | kl 6 | kl 2 am Schluss | große Terz |
Große Sexte | gr 6 | gr 2 am Schluss | kleine Terz |
Kleine Septime | kl 7 | kl 2 am Schluss | große Sekunde |
Große Septime | gr 7 | gr 2 am Schluss | kleine Sekunde |
Oktave | r 8 | Gleicher Ton in anderer Oktavlage | Prime |
Kleine None | kl 9 | ||
Große None | gr 9 | ||
Kleine Dezime | kl 10 | ||
Große Dezime | gr 10 |
Übungsvorschlag: Bestimme im Gehörtrainer (durch Klick auf eine Klaviertaste) einen Ausgangston und "wandere" dann (durch Mausbewegung über Tasten) zwischen den Zieltönen! Damit hörst und siehst Du das jeweils aktuelle Intervall und kannst die "graue" Theorie besser verinnerlichen. Durch Klick auf "Klang" kannst Du Dir ein Intervall vorspielen lassen, um es zu bestimmen. Der Klick auf "einzeln" vereinfacht die Sache etwas, da hier die Töne nacheinander gespielt werden. Durch (De)-Aktivierung der Häkchen lässt sich übrigens die Auswahl der zu übenden Intervalle bestimmen.
Das sichere Hören und Bestimmen von Intervallen ist das A und O in der Gehörbildung. Jedes Melodiediktat wird dadurch zum "Kinderspiel", da eine Melodie ja nichts anderes als die Folge von Intervallen ist. Übe daher neben dem Hören von Intervallen auch kurz das Spielen.
Ganz wichtig für die Vorbereitung auf Melodiediktate ist auch die Gehörtrainer-Übung "Töne finden". Wenn Du den letzten Ton "im Ohr" hast, mußt Du nur das Intervall zum neuen gesuchten Ton herausfinden, um diesen sicher auf der Klaviatur zu spielen. Diese erlernbare Fähigkeit nennt man "Relatives Gehör", und sie ist sehr wichtig für einen Musiker.
Im Gegensatz dazu setzt das "Absolute Gehör" keinen Ausgangston voraus, um einen Zielton sicher bestimmen zu können. Diese Fähigkeit haben jedoch nur wenige Menschen und man streitet sich bis heue, ob das "Absolute Gehör" erlernbar ist. Gern kannst Du in der Übung "Töne finden" durch Klick auf "Wiederkehr in 10 Minuten" herausfinden, ob Du zu diesen Menschen gehörst und ob diese Fähigkeit für Dich trainierbar ist, da man ja nach 10 Minuten (oder einer anders eingestellten Zeitspanne) keinen Vergleichston mehr "im Ohr" hat.